Quelle: Gettyimages.ru © Richard Pelham / Freier Fotograf Am Samstag besiegte Khelif die Ungarin Anna Luca Hámori im Viertelfinale der 66-Kilogramm-Klasse der Frauen nach Einschätzung der Kampfrichter mit einem 5:0 Sieg
Die Sportwelt, Medien sowie auch mittlerweile die Politik diskutieren weiterhin erhitzt, ob es sich bei dem Algerier Imane Khelif um einen Mann oder eine Frau handelt, oder ob der Sportler der sogenannten “Intersexualität” zugeordnet werden muss. Nach dem skandalträchtigen Erstkampfsieg gegen die Italienerin Angela Carini, der nach nicht einmal einer Minute seitens der Italienerin zum Eigenschutz beendet wurde, folgte nun der wenig überraschende eindeutige Sieg gegen die ungarische Boxerin Anna Luca Hámori und damit der Einzug ins Halbfinale.
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Nüchtern zusammengefasst, kam es in Paris am 3. August zum Viertelfinalkampf zwischen dem Algerier Imane Khelif und der ungarischen Teilnehmerin Anna Luca Hámori. Die Kampfrichter werteten am Ende mehr als eindeutig, trotz einer an Khelif gerichteten Verwarnung, mit 5:0 gegen die Ungarin und ermöglichten dem Algerier damit den ungefährdeten Einzug ins Halbfinale. Ein Kampf um den potenziell dritten Platz wird nach olympischem Reglement nicht ausgetragen. Somit ist ihm die Bronzemedaille bereits sicher.
Khelif kommentierte wörtlich nach seinem Kampf vor algerischen Journalisten:
“Ich bin sehr stolz, hier in Paris eine Medaille für mein Land mitzubringen. Ich habe sehr hart gearbeitet, um hier zu sein. Das ist ein Sieg für alle Frauen.”
Das Algerische Olympische Komitee reichte laut Medienberichten beim IOC vor dem Kampf eine Beschwerde gegen Hámori wegen Social-Media-Postings ein. Berichten zufolge wurde die ungarische Boxerin aufgefordert, Khelif betreffende Beiträge zu löschen und sich zudem beim Kontrahenten zu entschuldigen. Hámori repostete unkommentiert ein persiflierendes KI-Bild zu den Ereignissen, löschte das Instagram-Posting jedoch zwischenzeitlich:
Screenshot: Instagram/Hámori
Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) Thomas Bach reagierte auf konfrontative Fragen zum Frauenboxwettbewerb mit der Feststellung, dass es für die Organisatoren “nie einen Zweifel daran gab, dass es sich bei den Sportlerinnen um Frauen handelte, und dass die derzeitige Kampagne im Internet inakzeptabel” sei.
Khelif begann laut Sportbiografie mit 19 Jahren zu boxen und belegte im Frauenwettbewerb, beginnend bei den Weltmeisterschaften 2018, direkt den 17. Platz und 2019 den 19. Platz. Bei den Olympischen Spielen 2020 erreichte der Boxer dann das Viertelfinale, verlor aber gegen Kellie Harrington aus Irland. 2022 belegte Khelif bei den Box-Weltmeisterschaften der Frauen den zweiten Platz, gewann zudem Gold bei den Afrikanischen Meisterschaften, wurde dann allerdings im Jahr 2023 bei der Box-WM in Neu-Delhi aufgrund zu hoher Testosteronwerte disqualifiziert.
Khelif, wie auch der taiwanesische Boxer Lin Yu-ting, darf an den Olympischen Spielen 2024 teilnehmen, wobei das IOC andere Kriterien anwendete als der Internationale Boxverband IBA, der beide Sportler aufgrund der Ergebnisse eines nicht näher bezeichneten Eignungstests noch vor den letztjährigen Weltmeisterschaften disqualifizierte.
Der algerische Boxer trifft nun im Halbfinale am 6. August auf die Thailänderin Janjaem Suwannapheng, die im anderen Viertelfinale gegen die Türkin Busenaz Sürmeneli mit 4:1 gewann. Lin Yu-ting steht ebenfalls im Halbfinale durch einen Sieg gegen die Bulgarin Swetlana Stanewa.
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