Medien und Politik diskutieren und analysieren nach der EU-Wahl die Ergebnisse und daraus zu schließende Erkenntnisse für das Wahlverhalten in Ostdeutschland. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) konnte sich bei seiner ersten größeren Herausforderung aus dem Stand direkt hinter der CDU auf Platz drei positionieren. Politisch stärkste Kraft im Osten wurde die AfD, gefolgt von der CDU. In einem ARD-Interview formulierte der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz die nun etwas befremdliche Begründung einer Absage an das BSW. Die Partei sei für ihn “in einigen Themen rechtsextrem, in anderen wiederum linksextrem”, dies jedoch auf die Parteivorsitzende Sahra Wagenknecht bezogen.
Die AfD ist bei der EU-Wahl im Osten mit Abstand stärkste Kraft geworden (29,2 Prozent). Es folgt die CDU mit 20,6 Prozent und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das mit 13,8 Prozent der Stimmen im Osten mehr als doppelt so stark abschnitt wie im bundesweiten Vergleich. Am Abend des 10. Juni wurde CDU-Chef Friedrich Merz beim ARD-Brennpunkt zum Thema ostdeutscher Wahlergebnisse interviewt (“Brennpunkt: Europa hat gewählt”).
Moderator Markus Preiß resümierte, dass die CDU “natürlich verhindern will, dass die AfD Ministerpräsidenten im Osten stellt”, dies bezogen auf kommende Landtagswahlen, um von Merz weiter erfahren zu wollen, “wie weit” die CDU strategisch ginge, zum Beispiel im Rahmen – “vielleicht sogar” – einer Koalition mit dem BSW. Merz erläuterte den Zuschauern:
“Das ist völlig klar, das haben wir auch immer gesagt. Wir arbeiten mit solchen rechtsextremen und linksextremen Parteien nicht zusammen. Für Frau Wagenknecht gilt ja beides, sie ist in einigen Themen rechtsextrem, in anderen wiederum linksextrem.”
„Für Frau Wagenknecht gilt ja beides: Sie ist in einigen Themen rechtsextrem, in anderen wiederum linksextrem“ – CDU-Chef @_FriedrichMerz schließt im #Brennpunkt zur Europawahl eine Zusammenarbeit mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht in den Ländern aus. pic.twitter.com/1epKxeuPRM